Die Geburtsstunde der „Katholischen Kirche“ in Görzig
Der Besitzer der Glauziger Zuckerfabrik, Kommerzienrat Dr.Keitel, heiratete eine katholische Frau aus Bayern. Sonntag für Sonntag fuhr er mit seiner Frau zur heiligen Messe nach Köthen oder Halle. Er wollte dem ein Ende setzen und schenkte dem zuständigen Pfarramt St. Maria in Köthen den Bauplatz und zusätzlich noch 5000 Mark für die Errichtung einer Kirche in Görzig.
Am 28.06.1929 konnte mit dem Bau der Kirche begonnen werden.
Die bischöfliche Behörde in Paderborn gewährte auf Antrag des Kirchenvorstandes von St. Maria am 06.06.1929 eine Anleihe von
60 000 Mark für den Kirchbau.
Am 02.07.1929 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung.
Bereits Weihnachten 1929 feierten die Katholiken aus Görzig und Umgebung den ersten Gottesdienst im neuen Gotteshaus.
Am 20.08.1930 konsekrierte der neue Paderborner Erzbischof Dr. Klein im Beisein des anhaltischen Staatsministers Dr. Weber die neue, im modernen Barock erbaute Kirche zu Ehren des „Heiligen Geistes“.
Den barocken Hochaltar, den Beichtstuhl und die Kommunionbank erwarb Pfarrer Dr. Schulte käuflich in Bayern. Ebenso erhielt der Turm eine Zwiebelhaube, wie es im bayrischen Barock üblich ist. Die beiden Glasfenster im Altarraum stammen aus München.