Außenanlage
Das weiträumige Gelände um die Kirche ist bis auf die Westseite, an der die Springstraße direkt vorbei führt, durch einen massiven Eisenzaun und an der Ostseite von einem Flügel des Marstalls sowie durch die Reithalle des Schlosses begrenzt. Somit kann das geschlossene Gelände anstelle eines Vorplatzes für liturgische Zwecke genutzt werden: das Entzünden der Osterkerze am offenen Feuer sowie neuerdings als letzte Station der Fronleichnamprozession.
Seit dem Jahre 2001 steht an der Nordseite in unmitttelbarer Straßennähe ein originelles technisches Denkmal, das Stahlstabgeläut.Die Gründe, solch seltene Konstruktion hier in Köthen anstelle von Glocken aufzustellen, liegen letztlich im Dunkeln. Eine Stiftung "Glockenkapital" von 2.400 Talern war vorhanden. War es der unvollendete Turm, der ein klangvolles Geläut bis heute unmöglich machte, war es konfessioneller Hader, der keine "katholischen" Glocken duldete? Am Tage der Einweihung der Kirche am 2. Juni 1833 begrüßte allerdings ein Glöcklein den Weihbischof aus Osnabrück.
Der Münchener Nuntius als diplomatischer Vertreter des Hl. Vaters hatte gegenüber dem Pfarrer die Nutzung des Stabgeläuts zuerst als im "Widerspruch zu den heiligsten Bräuchen der römischen Kirche" bezeichnet und verboten. Aber man setzte sich wohl bald über das Verbot hinweg, und das Stabgeläut diente bis zum Jahre 1904. In diesem Jahr erhielt die Kirche 2 Glocken, die 1964 durch 2 neue ersetzt wurden. Das Stahlstabgeläut des "Bauinspekteurs" Hennig aus Coswig und des Schmiedemeisters Sachsenberg aus Roßlau wurde zuerst im Garten des Heimatmuseums aufgestellt, bis der Konservator des Landkreises sich auf den alten Standort besonnen und hier eine Boden- und Dachkonstruktion bauen ließ zum Schutze dieses einzigartigen Geläuts.