Die Krypta
Die bereits erwähnte Krypta, die ausschließlich den Raum unter der Apsis einnimmt, dient als Grablege des Herzogpaares und als kleiner Gottesdienstraum, in dem an jedem 3. Freitag im Monat die Hl. Messe für das Herzogspaar gefeiert wird. Der von der Herzoginwitwe gestiftete Hochaltar aus italienischem Marmor, der seit dem Umbau der Kirche im Jahr 1963 den Raum dominierte, ist im Zuge der Renovierung der Kirche (2008/2009) wieder in den Altarraum geholt worden und dient heute als Träger des Tabernakels. Auch die Krypta erfuhr, wie die Sarkophage selbst, eine gründliche Aufarbeitung und Aufwertung durch eine neue zeitgemäße liturgische Ausstattung, die sich um die Mittelsäule des Raumes gruppiert. Die Sarkophage des Herzogspaares befinden sich in den Nischen der ehemaligen Auf- bzw. Abgänge zur Krypta. Des Herzogs Sarg ist mit rotem Samt bespannt und trägt das Wappen des Herzogtums und seine Initialen. Den Sarkophag der Herzogin ziert ein Kreuz und ein Medaillon mit den Angaben ihres Geburts- und Todesdatums. Das Gewölbe zwischen den Grabstätten trägt die Lebensdaten des Paares:
Ferdinand Herzog von Anhalt Köthen 25.06.1769 - 23.08.1830 |
Julie Herzogin von Anhalt Köthen 04.01.1793 - 26.01.1848 |
Das Buch
"Herzog Ferdinand und Herzogin Julie von Anhalt-Cöthen"
- von Dr. phil. Franz Schulte
Darüber ist das große Wappen des Herzogtums, das als sogenanntes Allianzwappen die dynastischen Verflechtungen des Herzogtums wiedergibt, zu sehen.
Im Vorraum zur Krypta befindet sich eine Urne mit Asche und Erde aus dem Konzentrationslager Buchenwald und eine Steintafel, die zu Mahnung und Gebet einlädt. Dieser Raum mit einem Gemälde eines Soldatenbegräbnisses aus den I. Weltkrieg dient als Ort der Erinnerung und des Gedächtnisses der Opfer von Krieg, Unrecht und Gewalt und soll die Lebenden daran erinnern, die Toten nicht zu vergessen.